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Philologenverband fordert verstärkte Integration und Förderung von Migrantenkindern auch an Gymnasien
Meidinger: "Quotierung des Migrantenanteils wäre in Ballungsgebieten sinnvoll"

Berlin (ots)

Über der unbestritten prekären Situation an einer
Reihe von Hauptschulen darf nach Auffassung des Deutschen
Philologenverbandes (DPhV)  die Integration von Schülern mit
Migrationshintergrund an anderen Schularten nicht vernachlässigt
werden. Der Bundesvorsitzende des DPhV,  Heinz-Peter Meidinger,
erklärte  am 19. April 2006 in  Berlin, zwar sei bundesweit der
Anteil von Migrantenkindern an Gymnasien mit rund fünf Prozent noch
relativ gering, in Ballungsgebieten wie Berlin gebe es aber Gymnasien
mit über 50, zum Teil über 80 Prozent Kindern mit
Migrationshintergrund in einzelnen Klassenstufen.
"Eine PISA-Begleituntersuchung hat erwiesen, dass ab einem
Migrantenanteil von 20 Prozent in einer Klasse das Leistungsniveau
rapide absinkt und eine geeignete Förderung von Kindern mit
Migrationshintergrund dann nicht mehr möglich ist", so Heinz-Peter
Meidinger.
Der DPhV fordere deshalb alle Bundesländer auf, geeignete
schulorganisatorische Maßnahmen zu treffen, damit die Migrantenquote
pro Klasse 20 Prozent nicht übersteigt. Gleichzeitig müssten neben
den Haupt- und Gesamtschulen auch Realschulen und Gymnasien in
entsprechenden Wohngegenden zusätzliches pädagogisches Personal zur
spezifischen Förderung von Migrantenkindern erhalten. Insbesondere
brauche man mehr Lehrer mit der Zusatzqualifikation "Deutsch als
Fremdsprache".
Der DPhV-Vorsitzende sprach sich weiter dafür aus, Migrantenkinder
speziell beim Übergang auf weiterführende Schularten verstärkt zu
fördern und gegebenenfalls auch gesonderte Brückenkurse einzurichten.
"Vielfach scheitert der Übergang an Gymnasien insbesondere bei frisch
zugezogenen Kindern mit Migrationshintergrund trotz vorhandener
Eignung und Begabung an  noch mangelhaften Kenntnissen der deutschen
Sprache. Wenn diese Hürde gemeistert ist, machen sie meist ihren Weg
zum Abitur problemlos", sagte Meidinger.
Die Eltern von Migrantenkindern forderte der DPhV-Vorsitzende auf,
sich verstärkt den hohen Wert von guter Bildung für ihre Kinder und
deren Zukunft bewusst zu machen und die vorhandenen Bildungschancen
umfassend zu nutzen.

Pressekontakt:

Eva Hertzfeldt, Pressesprecherin, Tel.030/40 81 67 89,
Fax 030/4 081 67 88,Handy: 0172/3 05 08 67,
E-Mail: presse@dphv.de

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