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Philologenverband kritisiert Bildungspolitik der Unionsparteien
CDU-Bildungspolitik erscheint völlig uneinheitlich, ziel- und konzeptionslos

Berlin (ots)

Wegen divergierender bildungspolitischer Ausrichtung und
auseinander driftender Bildungspolitik in verschiedenen
Bundesländern hat Heinz-Peter Meidinger, Vorsitzender des Deutschen
Philologenverbandes (DPhV), scharfe Kritik an der CDU/CSU geübt und
den Unionsparteien "offensichtliche  Konzeptionslosigkeit"
vorgeworfen. "Es fällt inzwischen nicht nur schwer, eine einheitliche
Linie in der Bildungspolitik der Union zu erkennen, sondern auch
längerfristige Perspektiven. Es ist erschreckend, wie sich die CDU in
Landesregierungen wie Schleswig-Holstein, Hamburg und
Mecklenburg-Vorpommern von ihren einstigen bildungspolitischen
Grundsätzen verabschiedet hat und mithilft, Qualitätsstandards
abzusenken und Schulzusammenlegungen gegen den Willen von Eltern und
Betroffenen zu fördern", sagte der DPhV-Bundesvorsitzende am 15.
November 2006 in Berlin.
Meidinger erinnerte daran, dass bei PISA-E im innerdeutschen
Vergleich die Bundesländer am besten abgeschnitten hatten, die am
konsequentesten auf Bildungsqualität und begabungsgerechte
Differenzierung setzten. Derzeit jedoch sorge die Union in einer
Reihe von Bundesländern mit dafür, durch unausgereifte
Schulexperimente Qualitätsstandards zu schleifen und den Elternwillen
zu missachten. Auch fehlten CDU und CSU klare Konzepte, wie sich das
gegliederte Schulsystem in Zeiten eines schon eingetretenen oder
bevorstehenden Schülerrückgangs qualitätsorientiert weiterentwickeln
und neu profilieren sollte.
"Anstatt den Schülerrückgang als Begründung zur Einrichtung von
Gemeinschaftsschulen bzw. eines zweigliedrigen Schulsystems zu
instrumentalisieren, wie es die SPD tut, brauchen wir Konzepte, wie
dieser Rückgang zur Verbesserung der Lehrer- und
Unterrichtsversorgung in den bestehenden Schularten genutzt werden
kann. Mehr individuelle Förderung an Haupt- und Realschulen sowie
Gymnasien - dazu brauchen wir dringend politische Initiativen und
Konzepte sowie die nötigen Finanzmittel", forderte der DPhV-Chef.
Meidinger äußerte die Befürchtung, dass der nach PISA von der
Kultusministerkonferenz in die Wege geleitete Prozess
qualitätsorientierter Reformen ins Stocken geraten könnte: "Eines ist
sicher: Mit den schulpolitischen Schritten, wie sie in
Schleswig-Holstein (CDU/SPD) oder Berlin (SPD/PDS) beabsichtigt sind,
wird die Bildungsqualität an deutschen Schulen nicht steigen, sondern
sinken."

Pressekontakt:

DPhV - Deutscher Philologenverband
Eva Hertzfeldt
Pressesprecherin
Telefon: 030 - 40 81 67 89
Mobil: 0172 - 305 08 67
EMail: presse@dphv.de

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