Grauduszus: "KBV-Vorstand entlarvt sich selbst!"
Geplanter AKR-Beschluss der KBV widerspricht der Länder-Beschlusslage
Erkrath (ots)
"Entlarvender hätte der Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) seine Auffassung von der von ihm erst jüngst zugesicherten Transparenz und Basis-Nähe nicht darstellen können!" Mit dieser Feststellung reagierte Martin Grauduszus, Präsident der Freien Ärzteschaft (FÄ), auf die Tatsache, dass nunmehr offenbar schon am kommenden Donnerstag im Rahmen einer Klausurtagung der KBV-Vertreterversammlung in Berlin die 'Ambulanten Kodierrichtlinien' (AKR) zum 1. Juli scharf gestellt werden sollen.
"Hauruck-Verfahren und Beschlüsse im Schweinsgalopp gehören zwar schon lange zum Instrumentarium der Truppe um KBV-Chef Köhler, diese neuerliche Unverfrorenheit aber rührt an den Grundfesten der ärztlichen Kollegialität und spricht parlamentarischen Gegebenheiten Hohn", erklärte Grauduszus.
Er verwies auf die eindeutigen, vielfach einstimmigen Beschlüsse vieler Vertreterversammlungen bei Kassenärztlichen Vereinigungen der Länder und Landesärztekammern gegen die AKR. "Auch die durchaus sinnvolle Anregung von Bundesgesundheitsminister Rösler für ein Moratorium in dieser Sache bis zum Jahresende kümmert Herrn Köhler weniger als der sprichwörtliche Sack Reis in China", kritisierte der FÄ-Präsident. Außerdem habe der Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages eine Petition gegen die Kodierrichtlinien angenommen, die am 9. Mai erstmals öffentlich verhandelt werde.
Vielmehr erweise sich der KBV-Vorsitzende ein weiteres Mal als getreuer Kumpan der Krankenkassen, denen dieses Bürokratie-Monster Herzensangelegenheit sei und die keine Anstrengung scheuten, "um sich freie Bahn zu den intimsten Krankheitsdaten ihrer Versicherten zu verschaffen."
"Es liegt jetzt allein an den Mitgliedern der KBV-Vertreterversammlung, die Interessen der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte offensiv in Berlin zu vertreten und dieser unerträglichen KBV-Willkür einen Riegel vorzuschieben", forderte Grauduszus. Keine Klausurtagung sei wirklich so abgeschottet, dass Einzelheiten - beispielsweise zum Abstimmungsverhalten - nicht durchsickern würden.
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