Saarbrücker Zeitung: Rentenbeschluss führt zu Einbußen für künftige Senioren
Saarbrücken (ots)
Der Regierungsbeschluss über die außerplanmäßige Rentenerhöhung führt nach einem Bericht der "Saarbrücker Zeitung" (Sonnabend-Ausgabe) zu finanziellen Einbußen bei künftigen Rentnergenerationen. Das Blatt beruft sich dazu auf entsprechende Berechnungen der Arbeitnehmerkammer Bremen. Demnach würden mindestens 20 Rentenzugangsjahrgänge ab 2011 insgesamt weniger Rente erhalten als nach den geltenden Bestimmungen.
"Das zeigt einmal mehr, wie sozial ungerecht und dilettantisch die große Koalition in der Rentenpolitik vorgeht", sagte der Bundesgeschäftsführer der Linken, Dietmar Bartsch, der Zeitung.
Nach dem Kabinettsbeschluss sollen die gesetzlichen Altersbezüge in diesem und im nächsten Jahr um jeweils 0,65 Prozent höher ausfallen, als es die gegenwärtige Rentenanpassungsformel erlaubt. Die so entstehenden Mehrkosten für die Rentenversicherung sollen aber 2012 und 2013 wieder abgeschmolzen werden. Dadurch sinkt das Rentenniveau auch in den Folgejahren. Die gleiche Rente wie nach dem geltenden Recht ergibt sich nach den Bremer Berechnungen erst wieder für Neurentner, die nach 2030 ihren Ruhestand antreten. So liege die Standardrente für einen Ruheständler, der bereits im Jahr 2013 in Rente geht, durchschnittlich etwa zwei Euro pro Monat niedriger als nach jetzigem Stand. Unterstellt ist dabei eine Rentenlaufzeit von 18 Jahren. Ein Arbeitnehmer, der 2014 in Rente geht, verliert über den Zeitraum bis 2030 rund 443 Euro seiner Altersbezüge.
Gewinner des Rentenbeschlusses seien die Bestandsrentner im Jahr 2007 sowie die Neurentner in den Jahren 2008 bis 2010. Dagegen würden die Rentenzugangsjahrgänge zwischen 2011 und 2030 durch den Gesetzentwurf schlechter gestellt.
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