Neue OZ: Kommentar zu Piraten
Bundeswehr
Osnabrück (ots)
Von Jägern zu Gejagten
Klug entschieden. Der Beschluss des Weltsicherheitsrates, der die Verfolgung somalischer Seeräuber auch an Land erlaubt, hebt genau die Linie auf, an der die Bundesregierung krampfhaft festhält: Tut uns nichts, dann tun wir euch auch nichts - das ist ja zusammengefasst der Inhalt des Mandats, mit dem Deutschland eine Fregatte gegen die Piraten losschicken will.
Klar, der Seeräuber ist kein Freiwild, und es gilt, die Verhältnismäßigkeit der Mittel jederzeit zu wahren. Aber wenn der Bundesaußenminister herumposaunt, was die Marine alles nicht machen wird - zum Beispiel das UNO-Mandat für Landoperationen nutzen - verschafft er den Tätern eine allzu verlässliche Basis, ihr Risiko zu berechnen.
Genau darum geht es doch: Da die somalischen Seeräuber keine Terroristen sind, sondern kühl rechnende Geschäftsleute, verspricht die Taktik am ehesten Erfolg, die ihre Risiken rasant hochtreibt. Gewiss nicht durch Luftangriffe auf Hafenstädte oder gar das Einmischen in die innersomalischen Clan-Kriege. Wohl aber durch Kommandounternehmen, wie den Handstreich der Franzosen gegen die Entführer der Luxus-Yacht "Le Ponant" im April. Solche Nadelstiche zeigen den Piraten, wie schnell sie von Jägern zu Gejagten werden.
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