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Neue OZ: Kommentar zu Geschichte
Holocaust
Gedenktag

Osnabrück (ots)

Das Gespräch suchen
Das Fernbleiben von Vertretern des Zentralrats der Juden trübt den
ansonsten uneingeschränkt positiven Eindruck, den die 
Holocaust-Gedenkstunde des Bundestags hinterlässt. Offenkundig gibt 
es hier persönliche oder protokollarische Missstimmigkeiten, die sich
im Laufe der Jahre hochgeschaukelt haben. Das ist ebenso bedauerlich 
wie überflüssig.
Alle Beteiligten sollten schnellstens das Gespräch miteinander 
suchen. Mit etwas mehr Takt und Fingerspitzengefühl müsste das 
Problem leicht gelöst werden können. Denn inhaltlich gibt es 
keinerlei Hürden. Die höchsten Repräsentanten unseres Staats halten 
das Gedenken an die Opfer der Konzentrationslager wach. Sie bekennen 
sich unmissverständlich zur Solidarität mit den jüdischen Mitbürgern 
und mit dem Staat Israel. Dies wird auch vom Zentralrat entsprechend 
gewürdigt, so dass sich im Grunde alle einig sind. Umso bedauerlicher
ist es, wenn trotzdem Misstöne entstehen und vom Sinn des Gedenktags 
abzulenken drohen.
Wie notwendig das stete Mahnen gegen Rassismus und speziell 
Antisemitismus ist, zeigen die mancherorts beunruhigend starken 
Umtriebe von Neonazis in Deutschland. Auch in die Kritik am Verhalten
Israels gegenüber den Palästinensern mischen sich gelegentlich offen 
oder unterschwellig judenfeindliche Töne. Sie müssen enttarnt und 
angeprangert werden.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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