Neue OZ: Kommentar zu Pakistan
Osnabrück (ots)
Von Krise zu Krise
Pakistan, ein Land mit mehr als 160 Millionen Einwohnern und einigen Atomwaffen, schlittert von einer Krise in die nächste. Nach dem Einlenken der Regierung des schwachen und korrupten Präsidenten Zardari im Streit mit der Opposition um die Besetzung des Obersten Gerichts herrscht zwar Ruhe - aber es ist die besagte Ruhe vor dem nächsten Sturm.
Denn es ist völlig unklar, wer in dem Land noch die Kontrolle hat. Zardari hat es innerhalb von zwölf Monaten geschafft, selbst im eigenen Lager seiner ermordeten Frau Bhutto viel Zustimmung zu verspielen. Oppositionsführer Sharif, Chef der Muslim-Liga und kurzzeitiger Partner Zardaris beim Sturz von General Musharraf, dürfte mithilfe des künftigen Obersten Richters durch Korruptionsverfahren Präsident und Regierung weiter schwächen.
Dieses Chaos kommt zur Unzeit, da die Talibanisierung in dem Krisenherd weiter um sich greift. Die Machtübernahme der Radikalislamisten im Swat-Tal nach Gefechten mit der Armee wird in Indien und Afghanistan als Kapitulation der Regierung angesehen. Die Besorgnis über diesen Niedergang wächst auch in den USA und Europa. Ihre Einflussmöglichkeiten sind allerdings seit dem Abtreten von Musharraf kleiner geworden.
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