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Neue OZ: Kommentar zu Boni-Zahlungen

Osnabrück (ots)

Den Schuss nicht gehört?
Schnellschüsse haben die Eigenschaft, dass sie wenig treffsicher 
sind. Einen neuen Beleg dafür liefert CSU-Generalsekretär Alexander 
Dobrindt.
Er verlangt, dass Unternehmen, die Staatshilfe beantragen, keine Boni
mehr auszahlen. Das leuchtet ein. Doch gibt es längst eine 
entsprechende Rechtsverordnung. Sie datiert vom 20. Oktober 2008 und 
verknüpft Staatshilfe für marode Unternehmen mit einer Fülle von 
Bedingungen bis hin zur klaren Regelung der "Bonifikationen". Dass 
Dobrindt trotzdem noch einmal die Büchse spannt, lässt zwei 
Vermutungen zu: Entweder hat er den Schuss nicht gehört. Oder er 
versucht, sich mit fremden Federn zu schmücken.
Ernster zu nehmen sind die Grundsatzfragen, die Verdi-Vorstand Uwe
Foullong aufwirft. Unzweifelhaft haben hohe Boni maßgeblich dazu 
beigetragen, dass Manager der Finanzwirtschaft auf der Jagd nach dem 
schnellen Geld zu hohe Risiken eingegangen sind. Und es liegt nahe, 
diese falschen Anreize zu überprüfen.
Doch geht ein generelles Verbot von Prämien zu weit. Denn damit 
entfiele ein Ansporn zu besonderer Leistung. Boni müssen allerdings 
an strenge Nachhaltigkeitskriterien geknüpft sein, wie sie zum Teil 
bereits formuliert sind. Und die steuerliche Absetzbarkeit von 
Gehältern sollte begrenzt sein, damit maßlose Bezahlung nicht weiter 
subventioniert wird.
+++

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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