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Neue OZ: Kommentar zu Unternehmen
Deutsche Bahn
Mehdorn
Rücktritt

Osnabrück (ots)

Wer macht den Mehdorn?
Er geht - aber nicht aus Einsicht in eigene Fehler. Er geht, weil 
er sich als Opfer einer Kampagne sieht. Bahnchef Hartmut Mehdorn ist 
an seiner Selbstherrlichkeit gescheitert. Ein Guter hat sich 
demontiert, weil er sich von Feinden umzingelt wähnte, zu deren 
Abwehr er offenbar auch Methoden jenseits der Legalität akzeptierte. 
Eine Umdrehung zu viel war das Ausspähen von Privat-Mails der 
Mitarbeiter, mit dem er wohl Kritiker stellen wollte. Die Kanzlerin 
zauderte lange, nun muss sie den Kandidaten suchen für den 
zweitverrücktesten Posten der Republik. Das System Mehdorn drohte ihr
zu schaden.
Wer macht jetzt den Mehdorn? Formal liegt die Entscheidung beim 
Aufsichtsrat. In Wirklichkeit bestimmen es die Kanzlerin auf der 
Unionsseite und ihr Konterpart von der SPD, Frank-Walter Steinmeier. 
Sie sind in großer Gefahr, Parteipolitik vor Können anzusiedeln und 
durch endloses Gezerre den Staatskonzern Bahn weiter zu belasten. 
Genauso fatal, wenn auch die einfachste Lösung, wäre die vorläufige 
Benennung eines Bahn-Vorstandsmitgliedes. In der Führung wird sich 
kaum ein Unbelasteter finden. Also eine Besetzung von außen. 
Aspiranten gibt es genug, zum Beispiel den Chef der schweizerischen 
Bundesbahnen. Spannend bleibt diese Frage: Hat sich mit dem Ende der 
Ära Mehdorn der Börsengang der Bahn erledigt?

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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