Neue OZ: Kommentar zu Personalien
Madonna
Osnabrück (ots)
Was war mit David?
Dieses Urteil dürfte nicht nur Madonna überrascht haben. Noch am Vorabend des Gerichtsentscheids hatte sich Malawis Frauenministerin dreist in das Verfahren eingemischt und massiv für eine Adoption der vierjährigen Chifundo "Mercy" James durch die amerikanische Pop-Millionärin ausgesprochen. Umso erstaunlicher, dass die Richterin diesem Druck standhielt und so entschied, wie es etliche Menschenrechtsorganisationen gefordert, aber kaum zu hoffen gewagt hatten.
Ihre Urteilsbegründung ist hieb- und stichfest, schließlich hat Madonna nicht mal einen Bruchteil der vom Gesetz für eine Adoption vorgeschriebenen 18 Monate in dem afrikanischen Land verbracht. Umso merkwürdiger erscheint in diesem Licht allerdings, wie reibungslos sie vor zweieinhalb Jahren den Halbwaisen David aus Malawi zu sich holen und adoptieren konnte.
Diesmal aber sprach nicht nur das Gesetz, sondern auch das Gefühl gegen eine weitere Adoption: Warum in aller Welt hätte eine alleinerziehende 50-jährige Mutter dreier Kinder, die regelmäßig auf Tournee geht, ein Mädchen zu sich holen sollen, dessen Familie in zwei Jahren für das Kind sorgen will?
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