Neue OZ: Kommentar zur Wirtschaftskrise
Osnabrück (ots)
Nur keine Panik
Ohne Frage: Die Lage in Deutschland ist ernst. Die Wirtschaftsleistung sinkt, die Arbeitslosenzahlen steigen. Doch besteht tatsächlich Gefahr sozialer Unruhen? Wird Protest in Aufruhr münden? Werden die Deutschen wieder massenhaft radikalen Stimmenfängern hinterherlaufen?
Wer solche an die 1930er-Jahre erinnernde Szenarien entwirft, übertreibt maßlos. Zwar gibt es Parallelen. So ist erneut eine Krise der Finanzwirtschaft ein zentrales Problem. Doch im Gegensatz zur Weltwirtschaftskrise wird die Lage aktuell nicht durch radikales Sparen verschärft, sondern richtigerweise durch Konjunkturprogramme entspannt.
Überdies hat Deutschland - anders als einst - heute ein solides Sozialsystem. Es wird gerade sogar versucht, das soziale Netz wieder enger zu knüpfen, siehe die Debatte um eine längere Zahlung des Kurzarbeitergeldes. Und schließlich gibt es neben vielen negativen auch positive Nachrichten aus der Wirtschaft wie das leicht verbesserte Geschäftsklima oder die überraschend positive Bilanz der Hannover Messe.
Kurzum: Grund zur Panik gibt es zum Glück (noch) nicht. Die Debatte um soziale Unruhen sollte deshalb schleunigst beendet werden. Denn sie ist unangemessen. Und sie zerstört Vertrauen in die Zukunft, statt Mut zu machen und Abwehrkräfte zu mobilisieren.
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