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Neue OZ: Kommentar zu Welterbe-Stätten

Osnabrück (ots)

Es hilft nichts, Menschen zu ihrem Glück zwingen
zu wollen. Das ist nicht nur eine Lebensweisheit. Das sollte auch 
eine Grundregel für alle sein, die sich Liberale nennen. Warum nun 
ausgerechnet ein FDP-Mann den Umgang mit Welterbe-Stätten gesetzlich 
regeln lassen will, ist nicht nur aus diesem Grund unverständlich. 
Den verantwortlichen Umgang mit geschütztem Kulturgut müssen vor 
allem die Verantwortlichen vor Ort sicherstellen und vorleben. Eine 
abstrakte Regel hilft da wenig weiter.
Die auffällige Eile entlarvt den Vorschlag ohnehin als das, was er
eigentlich ist: ein taktisches Manöver. Wichtiger als hektische 
Aktionen in letzter Minute ist ohnehin die Einsicht, dass 
Welterbe-Titel immer nur Auszeichnungen auf Zeit sind. Sie setzen 
nicht nur die Substanz der Denkmäler, sondern auch den Respekt der 
heute Handelnden voraus. Verantwortung setzt deshalb an den Orten der
Welterbestätten selbst ein. Das entspricht auch den Bewegungsgesetzen
von Kultur, die sich niemals von oben verordnen lassen.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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