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Neue OZ: Kommentar zur Europawahl

Osnabrück (ots)

Es bleibt spannend
Die niedrige Wahlbeteiligung ist bedrückend. Europa scheint vielen
Bürgern so selbstverständlich, dass sie deswegen nicht einmal mehr 
ihren Stimmzettel abgeben.
Auch überlagert der Frust über einige Missstände in der EU die 
immensen Vorteile, die die Union speziell für Deutsche bedeutet - vom
großen Binnenmarkt bis hin zur alles überragenden Friedenssicherung 
auf einem Kontinent, von dem in den vergangenen hundert Jahren zwei 
Weltkriege ausgingen.
Wie lässt sich diese historische Leistung in Loyalität, ja Liebe 
im Sinne von Patriotismus für Europa ummünzen? Bislang haben die 
EU-Parlamentarier diese Frage nur unbefriedigend beantwortet. Kein 
Wunder also, dass die Europawahl ganz im Schatten der nationalen 
Politik steht.
Auch in Deutschland. Zu Recht schrillen nun bei der SPD alle 
Alarmglocken. Denn nach gestern droht ihr bei der Bundestagswahl ein 
Debakel.
Doch gemach. Die Chancen für Schwarz-Gelb sind gewiss gestiegen. 
Allerdings könnte die niedrige Wahlbeteiligung die tatsächliche 
Stärkeverteilung verfälschen. Denn im September wird es der SPD sehr 
viel leichter fallen, frustrierte Anhänger doch noch zur Stimmabgabe 
zu mobilisieren als bei der für unwichtig gehaltenen Europawahl. 
Daraus folgt: Das Rennen ums Kanzleramt bleibt spannend bis zum 
letzten Meter.
+++

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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