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Neue OZ: Kommentar zu Literatur
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Osnabrück (ots)

Nachdenken über die Arroganz
Es stimmt schon, was die Schriftstellerin Monika Maron andeutet. 
Sie selbst hat jene Jahrzehnte erlebt, in denen die DDR-Literatur in 
Westdeutschland allenfalls als Nischenkunst politisch zensierter 
Autoren abgetan oder gegebenenfalls als "echte 
Proletarierliteratur"in den Himmel gehoben wurde. Sie als Teil einer 
gesamtdeutschen literarischen Leistung zu verstehen wäre niemandem 
eingefallen. Zu sicher war sich der Westen nach 1968, Freiheit in 
Wort und Schrift zu genießen. Auf Maulkörbe, politische Anpassung ans
DDR-System oder vorsichtige Flaschenpost aus Ost-Schreibstuben (man 
denke an Christa Wolf) sah man herab.
Welch schweren Stand viele DDR-Schriftsteller damals hatten, ahnen
wir vielleicht heute in Zeiten wirtschaftlicher Verunsicherung 
genauer als vor 30, 40 Jahren. Angst um Beruf und persönliche 
Existenz machte Zivilcourage in der DDR nicht selten zum Schritt ins 
Aus. Folgen wie Publikationsverbot oder gar Zuchthaus lassen die 
einstige West-Arroganz gegenüber den Ost-Autoren ein wenig peinlich 
erscheinen.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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