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Neue OZ: Kommentar zu Bundestag
Soziales
Patientenverfügung

Osnabrück (ots)

Lange sah es so aus, als würde sich der
Bundestag in dieser Wahlperiode nicht mehr auf einen Entwurf zur 
Patientenverfügung einigen. Überraschend deutlich haben nun die 
Abgeordneten einem Antrag zugestimmt, der das Recht auf 
Selbstbestimmung klar über den Schutz des Lebens stellt. Das ist kein
Grund zur Freude.
Die Ärzte haben damit nicht mehr viel zu sagen, obwohl sie den 
Gesundheitszustand eines Patienten noch am besten einschätzen können.
Doch die Bedenken von Medizinern haben die Befürworter 
beiseitegewischt.
Der schaudernde Blick auf Schläuche und Apparate ist verständlich.
Aber manche Gefahren dürfen nicht übersehen werden. Etwa die, dass 
ein Mensch seinen Willen zum Leben im Verlauf einer Krankheit ändern 
kann. Oder die Gefahr, dass Patienten aufgrund des allgemeinen 
Kostendrucks sterben wollen, um Angehörigen nicht zur Last zu fallen.
Einige Experten betonen mit Sorge, dass die Existenz von 
Patientenverfügungen nachweislich dazu führt, Schwerkranken 
medizinische Maßnahmen vorzuenthalten.
Umso mehr kommt es nach der Abstimmung im Bundestag jetzt darauf 
an, dass alle Patientenverfügungen möglichst präzise formuliert sind.
Eine schwere Aufgabe, denn jeder Einzelfall gestaltet sich anders. 
Nicht jeder Krankheitsverlauf lässt sich bis ins Detail vorhersehen.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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