Neue OZ: Kommentar zu Iran
Osnabrück (ots)
Absurde Vorstellung
Ein italienischer Geheimdienstmitarbeiter sagte vor Monaten, bei der Analyse des iranischen Regimes und dessen Atomprogramm benötigte man Psychologen und Psychiater. Die jüngsten Verschwörungstheorien von Ayatollah Chamenei unterstreichen, wie fanatische Denkstrukturen politisches Handeln ins Unberechenbare rücken können.
Statt die üblichen Verdächtigen wie CIA oder Mossad beschuldigt der sogenannte Gottesstaat diesmal den britischen Geheimdienst, oberster Revolutionsführer auf Teherans Straßen zu sein. Wahrscheinlich hat auch James Bond die Wahlen gefälscht. Die Festnahme britischer Botschaftsangehöriger mit iranischen Pässen ist die Konsequenz dieser absurden Vorstellungswelt, die sich hartnäckig hält. Denn im Exzess haben sich die Ayatollahs in den vergangenen 30 Jahren einen Reflex antrainiert, der da lautet: Schuld ist immer der Teufel, sprich der Westen.
Viele Iraner können dieses Lügen-Gebilde nicht mehr ertragen, verlangen Freiheit und das Ende der Diktatur. Auf Massenproteste folgten Massenfestnahmen. Etliche Iraner wurden ermordet. Schon fordern einige Ayatollahs die Todesstrafe für Reformer. Diesem Regime die Hand zum Dialog zu reichen dürfte US-Präsident Obama jeden Tag schwerer fallen.
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