Neue OZ: Kommentar zur Gaspipeline der EU
Osnabrück (ots)
Konkurrenz belebt das Geschäft
Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass ausgerechnet die beiden freundschaftlich verbundenen Macher der einstigen rot-grünen Regierung, Gerhard Schröder und Joschka Fischer, zwei bedeutsame Gaspipeline-Projekte in Europa voranbringen sollen. Denn die russische Ostsee-Pipeline "North Stream" steht im Wettbewerb zur "Nabucco"-Linie der EU über Aserbaidschan, dieTürkei und den Balkan.
Für Deutschland und Europa können beide Linien indes Vorteile bringen, schließlich belebt Konkurrenz das Geschäft und hält die Preise in der Waage. "Nabucco" senkt vor allem die Abhängigkeit vom Kreml, soll die Pipeline doch die Gasvorräte des Kaspischen Meeres und Zentralasiens unter Umgehung Russlands befördern.
Dies ist Moskau ein Dorn im Auge. Längst plant die russische Regierung daher die südliche Gas-Parallele "South Stream" durch das Schwarze Meer. Auch diese Pipeline sollte die Europäer nicht schrecken, sofern "ihre" Röhre ausgelastet ist. Das war bislang ein Problem.
Mit Turkmenistan zeigt nun kurz vor Vertragsabschluss ein wichtiger Gaslieferant Interesse für das EU-Projekt. Es könnte Signalwirkung haben für Länder wie Kasachstan. Und: Lieferungen aus dem Iran sind zwar derzeit nicht opportun, doch langfristig ebenfalls lukrativ.
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