Neue OZ: Kommentar zu Rentendiskussion
Osnabrück (ots)
Der Phantasie Grenzen setzen
Die Bundesbank hat sich in Jahrzehnten den Ruf erworben, seriös und kompetent zu sein. Entsprechend groß ist ihr Gewicht in der öffentlichen Diskussion. Die Bürger vertrauen dieser Institution mehr als anderen. Damit könnte es bald ein Ende haben.
Denn mit ihrem jüngsten Beitrag zur Rentendebatte haben sich die Bundesbanker ins Abseits manövriert. So mag es zwar in 50 Jahren rein theoretisch einer von vielen gangbaren Wegen sein, bis 69 zu arbeiten. Doch was hat dies mit der Lage und den Problemen von 2009 zu tun? Nichts. Heute stehen ganz andere Themen im Vordergrund: Arbeitslosigkeit von Älteren, Rente mit 67, Absicherung der jungen Generation. Jeder dieser Punkte ist sehr komplex, weckt Ängste und Sorgen. Darüber sollten Politiker und Experten sachlich reden und Lösungen entwickeln, statt sich in wilden Spekulationen über ferne Horrorszenarien zu verlieren.
Auch die Bundesbank ist aufgefordert, sich kompetent an der Rentendebatte zu beteiligen. Aber der Phantasie sollten dabei verantwortungsbewusste Grenzen gesetzt werden. Sonst werden die Bürger bloß unnötig verunsichert, und die staatliche Altersabsicherung verliert weiter gefährlich an Akzeptanz.
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