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Neue OZ: Kommentar zu Sozialversicherungen

Osnabrück (ots)

Realistische Prognosen
Ist alles nur Panikmache und Zweckpessimismus? Keineswegs. Es sind
durchaus realistische Einschätzungen, wenn die Bundesagentur für 
Arbeit (BA) und die Krankenkassen für das kommende Jahr 
Milliardenlöcher befürchten. Denn der Arbeitsmarkt reagiert verzögert
auf die Entwicklung der Wirtschaft - daher wirkt sich die 
Wirtschaftskrise spätestens 2010 negativ auf die Sozialversicherungen
aus.
Für dieses Jahr zahlt der Bund allein 3,9 Milliarden Euro aus 
Steuermitteln und deckt damit das Defizit im Gesundheitswesen. 
Wahrscheinlich wird diese Summe im nächsten Jahr noch höher. Doch die
Krankenkassen müssen diese Kredite bis 2011 zurückzahlen. Wie bei den
Krankenkassen wird wohl auch die Bundesagentur mit den Mitteln nicht 
auskommen. Mit der Folge, dass sich Arbeitnehmer schon bald erneut 
auf steigende Beiträge einstellen müssen.
Als die Koalition ihre Regierungsarbeit begann, wollte sie die 
Lohnnebenkosten unter vierzig Prozent senken. Doch es bleibt 
zweifelhaft, ob sie an diesem Ziel mittelfristig festhalten kann. 
Langfristig verschärft wird das Problem noch durch die 
Bevölkerungsentwicklung.
Dies bedeutet: Wer auch immer nach der Bundestagswahl regiert, er 
wird sich um die Sozialversicherungen kümmern müssen. Gefragt sind 
dann nachhaltige, wetterfeste Entscheidungen.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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