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Neue OZ: Kommentar zu Lieberman
Israel

Osnabrück (ots)

Zügig anklagen
Lieberman hat abgesehen von einem Schönheitsfehler erstmals in 
seiner politischen Laufbahn etwas gesagt, das fast nach Applaus 
verlangt: Der ultrarechte Israeli will von seinem Amt des 
Außenministers zurücktreten, falls die Staatsanwaltschaft ihn wegen 
Korruption und Betrugs anklagt. Lieberman sollte jedoch nicht auf das
Urteil der Ermittler warten - sondern seiner Nation dienen, indem er 
seinen Posten sofort räumt. Denn schon vor seinem Amtsantritt stand 
fest, dass der Hardliner als Chefdiplomat keine gute Figur abgeben 
wird. In den vergangenen Monaten hat der 51-Jährige bewiesen, dass er
noch schlimmer agiert, als seine Kritiker befürchtet hatten.
Durch seine umstrittenen Äußerungen zum israelischen Siedlungsbau 
und seine Ablehnung seriöser Friedensverhandlungen hat er sich in der
arabischen Welt und in Europa als Gesprächspartner nahezu 
disqualifiziert - ein ziemlich einmaliger Vorgang in der Geschichte 
Israels. In der aufgeheizten Stimmung im Nahen Osten benötigt das 
Land einen Außenminister, der Wogen glättet, Ruhe bewahrt und die 
Interessen Israels vertritt - keinen ideologischen Heißsporn.
Und das wichtigste Interesse des Landes muss in einem Friedensschluss
mit den Palästinensern liegen. Nicht um jeden Preis, aber wer wie 
Lieberman auf reine Blockade setzt, verfolgt eine fundamental falsche
Politik.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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