Neue OZ: Kommentar zu Baden-Württemberg
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Mappus
Osnabrück (ots)
So spielt die CDU auf Sieg
Potzblitz, die CDU! Mit Grund als programmatische Wundertüte und als Postenbörse verschrien, führt sie in diesen Tagen eindrucksvoll vor, worin sie anderen Parteien weit überlegen ist: mittels Personalpolitik auf Sieg spielen. Der jüngste Coup: Die Nominierung des Chefs der baden-württembergischen Landtagsfraktion, Stefan Mappus, zum Ministerpräsidenten und Vorsitzenden des zweitgrößten CDU-Landesverbandes kommt prompt. Sie weckt zumindest nach außen den Eindruck maximaler Geschlossenheit. Und sie kommt zur rechten Zeit. Was für ein Kontrast zum Spitzenleute-Kleinhalten der Grünen, zur Oskar-Passion der Linken oder gar zum Vorsitzenden-Hopping der SPD.
Mappus mag bundespolitisch ein unbeschriebenes Blatt sein und selbst im Ländle noch keine ganz große Nummer. Aber er hat sich bislang so fest in der Sache wie wendig im Strippenziehen gezeigt. Mit dem überfallartigen Wegbefördern seines glücklosen Vorgängers Günther Oettinger zur EU räumt ihm die Partei eineinhalb Jahre ein, sich bis zur Landtagswahl weit über Baden-Württemberg hinaus zu positionieren. Zweifellos im Sinne der Vorsitzenden Angela Merkel.
Mit dem 43-jährigen Mappus schließt die CDU die Lücke zur Rösler-Guttenberg-Nahles-Generation. Obendrein wird der tiefschwarze Konservative den Nerv jenes Teils der Anhängerschaft treffen, an dem die Kanzlerin mit ihrer sozialdemokratischen Gesellschafts- und Sozialpolitik vorbeiregiert.
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