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Neue OZ: Kommentar zu Kurzarbeit

Osnabrück (ots)

Gerufene Geister
Jahre des Wachstums mit einhergehendem Stellenaufbau hatten der 
Bundesagentur für Arbeit einen zweistelligen Milliardenbetrag als 
Rücklage beschert. Welch ein Glück! Denn vor allem dank dieses Geldes
ließen sich bislang die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf den 
Arbeitsmarkt abfedern. Das Zauberwort: Kurzarbeit.
Während dieses Instrument vor der Lehman-Pleite eine wenig 
bedeutende Rolle spielte, steuert es Deutschland nun vergleichsweise 
stabil durch kritische Monate. Nicht zuletzt dank der Entscheidung 
des damaligen Arbeitsministers Olaf Scholz, das Kurzarbeitergeld von 
einst 12 auf 24 Monate zu erhöhen. Das gibt den Unternehmen mehr Luft
zum Atem und zwingt sie nicht, sich in mauen Zeiten von Fachkräften 
zu trennen.
Doch für ein endgültiges Lob ist es noch zu früh. Auch wenn sich 
eine erste wirtschaftliche Erholung andeutet: Rückschläge sind nicht 
ausgeschlossen. Bleiben diese aus, darf das Instrument Kurzarbeit 
gefeiert werden. Wenn nicht, verhält es sich wie mit den gerufenen 
Geistern, die sich nicht vertreiben lassen wollen. Dann muss das 
Kurzarbeitergeld nochmals verlängert werden, um nicht den Erfolg der 
bisherigen Anstrengungen zu gefährden.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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