Neue OZ: Kommentar zu Flugzeugbau
Osnabrück (ots)
Bloß nicht inknicken
Angenommen, Sie bestellen beim Weltmarktführer ein Fahrzeug, die neueste Entwicklung des Hauses. Acht Jahre später stellt Sie der Hersteller vor die Wahl: Entweder Sie legen mindestens ein Zehntel des vertraglich vereinbarten Preises drauf, um das Fahrzeug mit geringerer Leistung, höherem Gewicht und weit entfernt von Einsatzreife zu bekommen - oder Sie erhalten allenfalls Ihre Anzahlungen zurück. Wie würden Sie entscheiden?
Vor dieser Frage stehen die deutsche und die Regierungen sechs weiterer Länder, die das Militär-Transportflugzeug A400M bei Airbus geordert haben. Die Antwort im Sinne von Steuerzahlern und Soldaten fällt leicht. Sofern sich die Politik nicht von Scheinargumenten einlullen lässt. Zum Beispiel dem, dass ein Ausstieg 40000 Arbeitsplätze gefährde. Der Airbus-Chef selbst hat betont, wie gern er die mit dem A400M Beschäftigten auf zivile Projekte ansetzen würde, die auch in Verzug sind.
Lächerlich ist die Behauptung, die Besteller seien auf den Airbus angewiesen. Sie brauchen ein Transportflugzeug, das ihren militärischen Anforderungen entspricht. Also das, was es mit Abstrichen bei der amerikanischen und ukrainischen Konkurrenz gibt, Airbus aber leider immer noch nicht hinbekommt. Ein Grund, der dreisten Nachforderung einen Deut nachzugeben, ist also nicht in Sicht.
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