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Neue OZ: Kommentar zu Atom
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Osnabrück (ots)

Irritierender Schwenk
Umweltminister Norbert Röttgen sorgt mit seinen Plänen für einen 
Atomausstieg bis zum Jahr 2030 für eine Spaltung. Er entzweit seit 
etlichen Tagen nicht nur die Koalitionspartner FDP und CSU, sondern 
ebenso die eigene Partei. Sein energiepolitischer Kurs sorgt auch 
deshalb für Irritationen in der Wirtschaft und in der Bevölkerung, 
weil CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla oft genug die Kernkraft als 
Öko-Energie angepriesen hat. So lange ist das noch gar nicht her.
Offenbar setzt der Umweltminister auf einen Kurswechsel innerhalb 
der Union. Bisher stand sie jahrzehntelang im Ruf einer 
AKW-freundlichen Partei, die einen Ausstieg vom Atomausstieg 
verlangte. Mit seinem Schwenk bringt Röttgen daher zunächst viele 
Christdemokraten auf die Palme.
Ähnlich war in der vorherigen Wahlperiode Ursula von der Leyens 
Verhältnis zu den konservativen Familienpolitikern. Auch sie brauchte
längere Zeit, bis sie sich durchsetzen konnte. Angesichts des 
innerparteilichen Widerstands wird Röttgen nicht im Alleingang Erfolg
haben. Das wird ihm nur mit der vollen Rückendeckung von Kanzlerin 
Angela Merkel gelingen. Das ist die parteipolitische Seite. In der 
Bevölkerung dürfte die Unterstützung für Röttgen größer sein, denn 
Atomenergie gilt weithin als Risikotechnologie.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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