All Stories
Follow
Subscribe to Neue Osnabrücker Zeitung

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Wahlen in Nordrhein-Westfalen

Osnabrück (ots)

Krafts Gratwanderung

Die SPD ist wieder da, hatte Hannelore Kraft nach der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen gejubelt. Sie hat sich zu früh gefreut. Denn der Weg der Sozialdemokraten zurück an die Macht erweist sich als riskante Gratwanderung - Absturzgefahr inbegriffen.

Zwar hat Kraft die erste Probe bestanden und sich nicht auf eine Seilschaft mit den schwer kalkulierbaren Linken eingelassen. Doch ist auch der Weg, den sie jetzt sondieren will, nicht ohne Risiko. Immerhin hat die CDU 5882 Zweitstimmen mehr bekommen als die SPD. Die Union pocht deshalb zu Recht darauf, den Ministerpräsidenten zu stellen. Für die SPD bliebe nur die undankbare Rolle des Juniorpartners und Mehrheitsbeschaffers: ein Schreckensszenario für die Sozialdemokraten, die nach der Großen Koalition im Bund ein desaströses Wahlergebnis hinnehmen mussten.

Eine Ampelkoalition mit Grünen und Liberalen wäre aus Sicht der SPD deutlich attraktiver, weil sie dann auf dem Gipfel der Macht stünde. Und wer weiß: Vielleicht überdenkt die FDP ja doch noch einmal ihre Absage an Sozialdemokraten und Grüne. Immerhin sind die von den Liberalen so gehassten Linken aus dem Rennen. Und an Neuwahlen, wie die SPD sie jetzt ins Gespräch bringt, können die Liberalen kein Interesse haben. In der politischen Stimmung sind sie auf drei Prozent abgestürzt, bei einer erneuten Landtagswahl müssten die Freidemokraten um den Wiedereinzug ins Parlament bangen - keine guten Aussichten.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

Original content of: Neue Osnabrücker Zeitung, transmitted by news aktuell

More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 24.05.2010 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Debatte um Spitzensteuersatz

    Osnabrück (ots) - Bewährte Taktik Es ist taktisch klug von Ministerpräsident Peter Müller, entgegen der veröffentlichten Mehrheitsmeinung der CDU einen höheren Spitzensteuersatz zu fordern. Erstens würde ein solcher Schritt dem grünen Koalitionspartner an der Saar gefallen, der seine Zustimmung zur Senkung dieses Steuersatzes auf Bundesebene während der Kanzlerschaft Gerhard Schröders längst bereut. Bewährte ...

  • 24.05.2010 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu UNO-Einsatz Unifil

    Osnabrück (ots) - Unmut über Unifil? Nimmt man FDP-Chef Guido Westerwelle beim Wort, sollen auch künftig deutsche Soldaten vor Libanons Küste Waffenschmuggler schnappen. Mit seinem Lob für die Marine und den UNO-Einsatz Unifil hat Westerwelle der Bundestagsfraktion den Weg zur Verlängerung eines Mandats gewiesen, das er 2006 vehement verwarf. Fest steht: Er hat wie auch Fraktionschefin Birgit Homburger ...

  • 21.05.2010 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Nordkorea

    Osnabrück (ots) - Bloß nicht deutsch Am deutschen Wesen wollen Nordkoreas Stalinisten um keinen Preis genesen. Ihr permanentes Zündeln - zuletzt womöglich gar durch das Versenken eines südkoreanischen Kriegsschiffes - belegt: Lieber nehmen sie einen Krieg in Kauf, der ganz Korea total verwüsten würde, als das Schicksal ihrer DDR-Genossen zu teilen. Das droht ihnen tatsächlich. Denn der Gegenentwurf, den die Landsleute im Süden leben, untergräbt jede ...