Neue OZ: Kommentar zu Luftverkehr
Unfälle
Airbus
Osnabrück (ots)
Es geht um viel
Man mag sich gar nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn die Piloten den havarierten Airbus A380 der Fluggesellschaft Qantas samt seinen 466 Insassen nicht so heil wie möglich auf den Flughafen von Singapur zurückgesteuert hätten. Abgesehen vom großen menschlichen Leid, das jede Flugzeugkatastrophe nach sich zieht, hätte ein Absturz des A380 wohl dazu geführt, dass der Stolz der Airbus-Flotte auf lange Zeit am Boden geblieben wäre.
Jetzt fliegen die Supervögel des europäischen Herstellers wieder, bei der Lufthansa sogar einer, der bis vorgestern ein identisches Triebwerk wie die zum Teil im Flug explodierte Qantas-Maschine hatte. Doch ob mit dem Austausch solcher Turbinen die Gefahr gebannt ist, vermag niemand sicher zu sagen. Hersteller Rolls-Royce hat jedenfalls schon im August eine böse Überraschung erlebt, als ein modernes, für die Boeing 787 entwickeltes Triebwerk aus der gleichen Produktfamilie bei einem Testlauf in Flammen aufging.
Dass Qantas jetzt Druck auf Rolls-Royce ausübt, ist angesichts der materiellen Einbußen und der Rufschädigung infolge der Notlandung verständlich. Dies gilt umso mehr, als sich Rolls-Royce auch als Dienstleister positioniert hat, der die Sicherheit seiner Turbinen selbst überwacht. Für ihn und seine Heimat Großbritannien steht viel auf dem Spiel: Schließlich ist Rolls-Royce einer der letzten produzierenden Vorzeigekonzerne im Mutterland der industriellen Revolution.
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