All Stories
Follow
Subscribe to Neue Osnabrücker Zeitung

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Verbraucher
Einkommen
Statistik

Osnabrück (ots)

Höchste Zeit

Der Plan war ganz anders: Nach dem Zusammenbruch der DDR sollten die wirtschaftlich maroden neuen Bundesländer innerhalb weniger Jahre zum florierenden Westen aufschließen. 20 Jahre nach der deutschen Einheit ist dieses Ziel immer noch nicht erreicht. Schlimmer noch: Der Lohnabstand zwischen Ost und West wächst.

Allerdings ist die Lohnkluft nicht in erster Linie Ausdruck der wirtschaftlichen Schwäche des Ostens, sondern das Ergebnis ostdeutscher Tarifpolitik. Seit zwei Jahrzehnten machen viele westdeutsche Unternehmen ein Engagement im Osten von Zugeständnissen der Gewerkschaft in der Tarifpolitik abhängig. So haben selbst florierende Konzerne wie Volkswagen im Osten Tarif-Abschlüsse ausgehandelt, die deutlich unter Westniveau liegen. Die einfache Formel heißt: Weniger Lohn für gleiche Arbeit. Die Folgen treten in den fünf neuen Ländern von Jahr zu Jahr immer deutlicher zutage.

Zudem hat weniger als jeder zweite ostdeutsche Arbeitnehmer einen Tarifvertrag. Automatische Lohnsteigerungen sind damit ausgeschlossen, während im Westen vielerorts die Löhne wachsen. Die Flucht junger Leute Richtung Westen wird sich deshalb künftig sogar verstärken. Diese Entwicklung könnten die Gewerkschaften abschwächen, indem sie endlich Tarifverträge auf West-Niveau abschließen. Nur wenn die Lohntüte im Westen nicht automatisch voller ist als im Osten, werden junge Leute ihre berufliche Zukunft nicht in Bayern sehen - sondern in Sachsen.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

Original content of: Neue Osnabrücker Zeitung, transmitted by news aktuell

More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 08.12.2010 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Landtag / Agrar

    Osnabrück (ots) - Ziel von Pfeilen Wie lange soll das noch gut gehen? Quasi seit Beginn ihrer Amtszeit steht Landwirtschaftsministerin Astrid Grotelüschen derart unter Beschuss, dass dies für die Regierung zu einer echten Belastung wird. Kein Zweifel: Opposition und Tierrechtsorganisationen mit zwielichtigen Methoden sind kampagnenhaft bestrebt, die CDU-Politikerin als willfährige Lobbyistin der Agrarindustrie an den ...

  • 08.12.2010 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Internet / UN / Corvey

    Osnabrück (ots) - Mit Gutenberg ins Internet Das Ende der Gutenberg-Galaxis auszurufen gehört im Zeitgeistdiskurs seit Jahren zum guten Ton. Was läge näher, als gerade dann zustimmend zu nicken, wenn es um die Folianten einer Klosteranlage geht? Corvey, Reichsabtei und Kandidat für die Welterbeliste der UNESCO, führt nun vor, dass Abgesängen gerade dann zu misstrauen ist, wenn sie mit voller Lautstärke vorgetragen ...

  • 08.12.2010 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Schweden / Schönheitsoperationen

    Osnabrück (ots) - Folge statt Ursache Welch edles Motiv! In Schweden sollen Schönheitsoperationen auf Staatskosten das Selbstvertrauen Minderjähriger steigern. Da stellt sich die Frage: Welches Bild wird den Jugendlichen dadurch vermittelt, dass der Mensch schön sein muss, um glücklich zu werden? Sind unglückliche Menschen einfach zu hässlich? Das dürfte sich nur schwer nachweisen lassen. Viel schlimmer ist ...