Neue OZ: Kommentar zu Dioxin-Skandal
Osnabrück (ots)
Dreist und skrupellos
Das Dioxin-Drama nimmt Ausmaße an, die sprachlos machen. Schlimm genug ist schon, dass jetzt sogar eine Bauerngenossenschaft in den Futterskandal involviert ist. Es ist kaum zu fassen: Obwohl beim Lebensmittel- und damit Verbraucherschutz allein höchste Präzision zählt, erdreistet sich ein Betrieb in Damme nach derzeit vorliegenden Erkenntnissen, Daten über Futtermittel-Lieferungen unter den Teppich zu kehren. Mitten im Dioxin-Skandal und trotz Belieferung mit Futterfetten durch Harles und Jentzsch, einen Hauptverursacher der Dioxin-Affäre. Bestätigen sich die Vorwürfe, ist solches Handeln nicht nur unverfroren, sondern skrupellos.
Zu allem Übel wird das Lebensmittel-Desaster auch noch zum Informations-GAU. Agrarministerin Aigner, ansonsten im Amt auf Charme bedacht, hat sich mit ihrer Polterei gegen Niedersachsen keinen Gefallen getan. Dass beide Seiten plötzlich ein Kommunikationsproblem einräumen, spricht Bände. Aigners Tirade - inklusive Ultimatum an einen Ministerpräsidenten für personelle Konsequenzen - ist ein einmaliger Vorgang. Er wird Aigners Ruf nachhaltig schädigen.
Sie darf sich nicht wundern, dass Kritiker in ihrer Aktion eine weitere Spitze gegen Niedersachsens neuen Agrarminister Gert Lindemann sehen. Vor genau einem Jahr musste dieser als Staatssekretär unter Aigner seinen Hut nehmen.
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