Neue OZ: Kommentar zu Verteidigung
Bundeswehr
Wehrbeauftragter
Osnabrück (ots)
Im Prinzip gut
Nein, es geht nicht darum, die Truppe unter Generalverdacht zu stellen oder die Verdienste der Soldatinnen und Soldaten zu schmälern, die etwa in Afghanistan ihren Einsatzbefehl eindrucksvoll umsetzen. Es wäre auch fatal, wenn die jüngsten Skandale dazu führten, den guten Ruf der Bundeswehr zu beschädigen.
Die Kernaussage des Wehrbeauftragten Königshaus lautet vielmehr, dass die Bundeswehr mit mehr als 200 000 Männern und Frauen im Prinzip gut funktioniert. Es gab 2010 zwar fast 5000 Eingaben, doch angesichts der Truppenstärke relativiert sich diese Zahl. Aber: Wo Defizite herrschen, darf nicht weggeschaut werden. Da muss gehandelt werden. Dies gilt insbesondere bei einem Teil des Führungspersonals der unteren Ebene. Dass auf dem Kasernenhof ein rauer Ton herrscht, ist nachvollziehbar. Ohne Disziplin und Gehorsam kann keine Armee funktionieren. Beleidigungen, übertriebener Drill und Körperverletzungen haben aber in keiner Einheit der Bundeswehr etwas verloren.
Wer seine Befehlsgewalt missbraucht oder seine Fürsorgepflicht für die Untergebenen verletzt, darf in der Truppe keine Zukunft haben. Die ersten Berichte über die Vorgänge auf der "Gorch Fock" weisen in diese Richtung. Einer Verrohung der Sitten muss rigoros Einhalt geboten werden. Auch wenn sich die Bundeswehr zu einer Berufsarmee wandelt, müssen die Soldaten "Bürger in Uniform" bleiben.
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