All Stories
Follow
Subscribe to Neue Osnabrücker Zeitung

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Affären
Guttenberg
Doktortitel

Osnabrück (ots)

Der Doktor zwischen Sein und Schein

Was für eine Welle der Empörung: Sie rollt mit einer Wucht durchs Land, als handelte es sich beim mutmaßlichen Doktor der Abkupferei Karl-Theodor zu Guttenberg um den populärsten Wissenschaftler des Landes. Das ist er aber nicht.

Für die Bewertung von Deutschlands beliebtestem Politiker, Verteidigungsminister, Verwalter des drittgrößten Einzeletats des Bundes und Hoffnungsstern der CSU hat vorrangig die politische Leistung zu gelten - so welk Guttenbergs akademischer Lorbeer im Moment auch wirkt. Skandalisiert werden aber der Doktor und sein Text.

Geht es um Steuer-Milliarden, Deutschlands Sicherheit oder politischen Stil, genießt dieser Minister in Teilen von Öffentlichkeit und Medien hingegen eine Unangreifbarkeit von beinah berlusconianischen Ausmaßen. Erkennbar daran, dass selbst schwere Schnitzer Guttenberg kaum geschadet haben: Weder sein wankelmütiger Umgang mit Kommandeuren, die in öffentliche Kritik geraten, noch seine Stillosigkeit, den Afghanistan-Krieg als TV-Kulisse für die Selbstdarstellung zu missbrauchen. Ja nicht einmal, dass Guttenberg der Bundeswehr Sparvorgaben eingebrockt hat, die eine seriöse Reform behindern.

Da tut sich in Vermittlung und Wahrnehmung von Politik ein gewaltiges Missverhältnis auf zwischen Sein und Schein, zwischen Haupt- und Nebensächlichem. Eines, das die Substanz der Demokratie beschädigt.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

Original content of: Neue Osnabrücker Zeitung, transmitted by news aktuell

More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 17.02.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Wirtschaft / Mittelstand

    Osnabrück (ots) - Hilfe für den Mittelstand Der Mittelstand ist das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Es gibt wohl kaum jemanden, der diesen von Mittelstands-Präsident Mario Ohoven stets betonten Satz bestreiten würde. Schließlich gelten rund 98 Prozent aller umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen als typische Mittelständler. Das bedeutet, sie beschäftigen weniger als 500 Mitarbeiter und erwirtschaften weniger als ...

  • 17.02.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Belgien / Regierung

    Osnabrück (ots) - Pommes frites für alle Wer stets im Mittelmaß dümpelt, will wenigstens einmal an der Spitze stehen: Das haben die Belgier nun geschafft. Seit 249 Tagen kommen unsere Nachbarn ohne Regierung aus. Den unrühmlichen Rekord hat das Land ausgerechnet vom Irak übernommen. Wie konnte das geschehen? Schließlich leben die hitzköpfigen Flamen und Wallonen weder in bürgerkriegsähnlichen Verhältnissen noch ...

  • 17.02.2011 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Kunsthalle Bremen

    Osnabrück (ots) - Menschliches Maß Kunstmuseen ergeht es derzeit wie Wirtschaftsbetrieben, wer nicht weiter wachsen kann oder will, bleibt im Wettbewerb hoffnungslos zurück. Auch Museen konkurrieren, und zwar um Besucher und Sponsoren. Die Bremer Museumsleute wissen seit Jahren um den Zwang zum Erfolg. Ihre Publikumsausstellungen haben den Ausbau des Hauses unausweichlich gemacht. Nur mit mehr Platz für die Kunst und ...