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Neue OZ: Kommentar zu Parteien
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Guttenberg

Osnabrück (ots)

Eine Auszeit wäre gut

Karl-Theodor zu Guttenberg und kein Ende. Der gestürzte adelige Popstar-Politiker bewegt und polarisiert die Deutschen auch Tage nach seinem Rücktritt, wie vor ihm aus der CSU wohl nur Franz Josef Strauß. Der hatte ebenfalls Fans und Feinde außerhalb von Bayern. Doch Strauß lebte lange vor dem Internet-Zeitalter.

Die Frage Lügner oder Märtyrer tragen Anhänger und Gegner heutzutage im Netz aus. Und so folgt nach den erdrückenden Dokumenten des Plagiats der Doktorarbeit die Facebook-Initiative mit Hunderttausenden Befürwortern. Nicht nur bei ihnen gilt Guttenberg zuerst als Opfer einer Intrige. Auch CSU-Politiker halten beharrlich daran fest, entgegen allen Fakten. Das lässt den unionsinternen Streit trotz mehrerer Landtagswahlkämpfe weiterköcheln, sehr zur Freude der politischen Gegner.

Richtig an der Sündenbock-Theorie ist wohl, dass SPD und Grüne fast immer die Reihen fester geschlossen halten als die Union, wenn einer der ihren öffentlich angegriffen wird. Dennoch darf ja Geschlossenheit alleine auch für die CSU kein Kriterium dafür sein, dass jemand an der Macht bleibt. Guttenbergs rhetorisches und politisches Talent darf jetzt nicht mehr zählen als seine ramponierte Glaubwürdigkeit. Für die CSU wie für Guttenberg selbst wäre es gut, wenn er nach dem Sturz eine längere Auszeit nähme. Dann kann er weitersehen.

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