Neue OZ: Kommentar zu Apple
Osnabrück (ots)
Keine Planungssicherheit
Der angeknabberte Apfel ist Zeitgeist. Die Marke Apple steht für Innovationskraft, gepaart mit cleverem Marketing. Die Konkurrenten können nur neidisch zum Branchenprimus aufschauen. Seit mehr als 20 Quartalen wird ein Erfolg nach dem anderen verkündet. Das hängt auch damit zusammen, dass Apple immer bewusst tiefstapelt, um dann öffentlichkeitswirksam neue Rekorde zu verkünden.
Doch die Sache mit dem Zeitgeist hat einen Haken: So ein Lebensgefühl - zu dem der Apfel für mindestens eine Generation geworden ist - kommt und geht, wird von unvorhersehbaren Faktoren beeinflusst. Bislang hat Apple alle Stürme überstanden. Jüngstes Beispiel war die Kritik an der Speicherung der Aufenthaltsorte im iPhone und iPad. Der Skandal perlte an dem Saubermann-Image der US-Amerikaner ab, ohne Spuren zu hinterlassen. Das hing mit der Wohlfühlwelle zusammen, auf der die Produkte schwimmen.
Aber was wird, wenn diese Welle abebbt? In der IT-Branche gibt es genug Beispiele für Unternehmen, die irgendwann den Anschluss an den Zeitgeist verloren haben. Etwa AOL. Eine Zeit lang war fast jeder mit den US-Amerikanern "drin" im Internet, wie es Boris Becker im Werbefilm formulierte. Heute ist das Unternehmen eher draußen. Oder der Computerhersteller Commodore, der 1994 in die Insolvenz ging. Das zeigt: Planungssicherheit bietet der Zeitgeist nicht.
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