Neue OZ: Kommentar zu Handball
Osnabrück (ots)
Funktionierende Einheit
Die deutschen Handballer haben es ihren Anhängern nicht leicht gemacht. Schon nach der Auftakt-Niederlage gegen Tschechien wurden sie vom Boulevard zu "Versagern" abgestempelt. Wenige Tage später sind sie dort "Helden".
Diese Extreme sind fehl am Platze. Die DHB-Auswahl zieht sich wider Erwarten gut aus der Affäre. Auch wenn sie spielerisch einige Wünsche offen lässt - wie auch im Krimi gegen Serbien zu sehen - , so überzeugt sie durch bedingungslosen Einsatz und Leidenschaft. Zudem hat sie in Silvio Heinevetter einen überragenden Torwart. So ist es nicht einmal unmöglich, dass um Medaillen mitgespielt wird. Und plötzlich liegen auch die Olympischen Spiele nicht mehr in Utopia.
Die Erfolge der Nationalmannschaft überraschen umso mehr, weil sich in der stärksten Spielklasse der Welt - und das ist die Bundesliga weiterhin - nicht viel geändert hat. Noch immer werden in den Vereinen die Schlüsselpositionen von Legionären besetzt. Dabei besteht, wie diese EM beweist, im Bereich Spielsteuerung und Kreisläufer großer Bedarf. Markus Baur und Christian Schwarzer, zwei der Helden des Wintermärchens von 2007, sind nicht ersetzt worden. Umso mehr hat die aktuelle Auswahl mit dem neuen Trainer als Einheit funktioniert. Das macht Mut.
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