Neue OZ: Kommentar zu Sony
Osnabrück (ots)
Ein i-Sony für alle Fälle
Der Erfinder des Walkmans ist einen weiten Weg gegangen: Der einstige Branchenprimus Sony schreibt seit vier Jahren rote Zahlen - allein im letzten Geschäftsjahr waren es 2,2 Milliarden Euro. Die weltweit maue Konjunktur, der gestiegene Yen und eine Überflutung der Handy-Zulieferer in Thailand reichen dafür als Ursache nicht.
Die Probleme sind hausgemacht, zu groß ist der Spagat zwischen Unterhaltungsgeschäft und Elektroniksparte. Ein rigider Sparkurs allein hilft da nicht. So schnell wird der neue Chef Kazuo Hirai das Ruder des Konzern-Tankers nicht herumreißen können.
Im Kampf um Smartphones und Fernseher hat Sony zu lange geschlafen. Abgehängt hechelt der Konzern den Konkurrenten Apple und Samsung hinterher. Obwohl in Japan Sony-Handys zehn Jahre vor dem i-Phone im Netz surften, haben nun die Amerikaner den Markt im Griff - und mit i-TV das nächste Ziel im Visier. Zudem sind die Röhrenfernseher ohnehin bald alle gegen Flatscreens getauscht und der Markt für die Geräte damit gesättigt.
Statt auf Hardware-Produkte sollte Sony mit dem Ausbau neuer Software auf Inhalte setzen. Gegen i-Tunes braucht der Konzern ein internetbasiertes i-Sony für alle Geräte - bis hin zur Playstation. Das schafft Synergien, und mit der Vernetzung seiner Produkte könnte Sony seine derzeitige Schwäche der zu großen Angebotspalette in eine Stärke verwandeln.
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