Neue OZ: Kommentar zu Geschichte
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Osnabrück (ots)
Hitlers Hinterlassenschaft
Knapp vier Jahre hält der Freistaat Bayern noch die Rechte an Hitlers Hinterlassenschaften. Bis dahin sollte das Land sich endlich ein plausibles Konzept für den Umgang mit seiner Hetzschrift "Mein Kampf" überlegen. Dümmer als sein nur durch einen historischen Zufall zuständiges Finanzministerium kann man das sensible Thema nicht angehen.
Von der wissenschaftlich kommentierten, umfassenden Edition bis zum aktuellen Zeitschriften-Projekt sind alle Publikationsanläufe verhindert worden, und das mit der denkbar sinnlosesten Begründung des Urheberrechts. Als ginge es um gerechte Verteilung der posthumen Einnahmen eines großen Romanciers! Schon diese Geste wertet Hitlers Buch unangemessen auf. Viel schlimmer: Das Verbot kann die Mystifizierung der Schrift unter Neo-Nazis nur befördern.
Diese Nebenwirkung ist schlimm, das eigentliche Ziel unerreichbar: Die Verbreitung des Buchs ist ohnehin nicht zu verhindern. Über Google ist es nur einen Klick entfernt. Wer es lädt und liest, der hätte womöglich gern eine Einordnung, aber leider hat der Freistaat jeden Kommentar erfolgreich
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