Neue OZ: Kommentar zu Syrien
Osnabrück (ots)
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Ohne Zweifel gehören die Schandtaten in den syrischen Foltergefängnissen aufs Schärfste verurteilt. Die Horrormeldungen taugen jedoch kaum als überraschend enthüllter Beweis dafür, wie grausam das Regime von Präsident Baschar al-Assad wirklich handelt. Seit Jahrzehnten ist bekannt, dass in Syrien, diesem repressiven Polizeistaat, systematisch gefoltert wird, und das unter dem derzeitigen Machthaber ebenso wie unter seinem Vater zuvor.
Bisher sind diese Zustände von westlichen Politikern stillschweigend hingenommen worden. Garantierten sie doch jene politische Stabilität, die für Syrien in seiner geostrategisch bedeutenden Position im Nahen Osten so wichtig war. Mit der Stabilität ist es im krisengeschüttelten Land lange vorbei. Dass sich in Zeiten von Kämpfen und Chaos das Grauen in den Folterkammern umso intensiver fortsetzt, haben in der Vergangenheit die Enthüllungen aus US-Gefängnissen wie Guantánamo gezeigt.
Obwohl Human Rights Watch der Welt also nichts Neues erzählt, ist es gut, dass es den schockierenden Bericht gibt. Er verleiht Einzelnen der unzähligen Folteropfer eine Stimme. Inzwischen ist das Ausland nicht mehr bereit, über Al-Assads Grausamkeiten hinwegzusehen. Es darf dabei aber auch nicht die Augen davor verschließen, dass manche Rebellen zu ähnlicher Brutalität bereit sind.
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