Neue OZ: Kommentar zu Soziales
Messen
Osnabrück (ots)
Keine Berührungsängste
Schöne neue Welt: Fällt der Seniorin die Brille zu Boden, muss sie in Zukunft nur ihren elektronischen Butler rufen, um weiter in ihrer Zeitschrift lesen zu können. Zweifelsohne gibt es genügend Anwendungsbereiche, in denen Pflegeroboter sich nützlich machen können, erst recht, wenn es nicht nur um einfache Handreichungen geht, sondern integrierte Alarmsysteme Leben retten können.
Damit die Pläne der Entwickler Wirklichkeit werden, dürfen die Senioren der nahen Zukunft jedoch keine Berührungsängste haben, eine nicht zu unterschätzende Herausforderung auf dem Weg zur wirtschaftlichen Vermarktung der elektronischen Helferlein. Wie viele Rentner tun sich schon heute schwer mit kleinen Tasten auf Handys oder Fernbedienungen, mit On-Screen-Menüs moderner Fernseher und Touch-Displays auf dem Ceranfeld? Die Vorstellung, sich einen lebensgroßen Roboter ins Haus zu holen, dürfte viele Senioren daher wohl erst einmal verschrecken.
Fakt ist aber auch, dass die Robotik vielen Menschen den Weg zurück ins (Berufs-)Leben ebnen kann. Wer sich, sei es wegen einer angeborenen Behinderung, einer Krankheit oder eines Unfalls, nicht mehr oder nur eingeschränkt bewegen kann, kann durch modernste Technik möglicherweise wenigstens einen Teil seiner Selbstständigkeit zurückerlangen. Gleichwohl: Ein Roboter ist immer nur ein Assistent und Helfer. Menschliche Nähe, Zuneigung und Berührungen ersetzt er nicht.
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