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Neue OZ: Kommentar zu Soziales
Kinder
Missbrauch
Prävention

Osnabrück (ots)

Die Kunst des Neinsagens

Was eigentlich selbstverständlich sein sollte, ist es leider nicht: dass Kinder und Jugendliche keinerlei sexuelle Übergriffe dulden müssen. Zu oft nutzen ausgerechnet Bezugspersonen wie Eltern, Verwandte, Lehrer, Nachbarn oder Trainer das Vertrauensverhältnis aus, das Kinder zu ihnen haben. Hier Nein zu sagen, sich zu wehren, ist eine hohe Kunst, die viele Kinder nicht beherrschen, zumal in vielen Familien weder über Sexualität noch über Gewalt offen geredet wird.

Der Ansatz von Familienministerin Schröder, Kinder mit frühzeitiger Aufklärung zu stärken, ist deshalb gut und richtig. "Nein, lass das sein, mein Körper gehört mir", Kinder müssen lernen, dass sie das Recht haben, solche Sätze zu sagen. Nun schützt Aufklärung nicht zwangsläufig vor Missbrauch und Vergewaltigung. Aber sie stärkt das Selbstbewusstsein und den Mut der Kinder, und bewahrt sie im besten Fall davor, in falsche und verhängnisvolle Abhängigkeiten zu geraten. Zudem können Kinder nicht früh genug erfahren, wo sie im Fall des Falles professionelle Hilfe finden. Das ist umso wichtiger, wenn sie sich ihren Eltern nicht anvertrauen können oder wollen, zum Beispiel, weil der Täter zur Familie gehört.

Doch was die Ministerin jetzt mithilfe der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung vermitteln will, darf nicht auf ein einmaliges Projekt beschränkt bleiben. Vielmehr sollte das Thema von vornherein fest in den Lehrplänen der Grundschulen verankert werden.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

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