Neue OZ: Kommentar zu Parteien
SPD
Steinbrück
Osnabrück (ots)
Merkels bester Mann
Was ist nur los mit Peer Steinbrück? Die Debatte über seine üppigen Rednerhonorare ist noch nicht ausgestanden, da redet er schon wieder über Geld. Mit einer an Naivität grenzenden Offenheit lässt er sich aufs politische Glatteis führen.
Der Kanzlerkandidat beklagt, der Regierungschef sei vergleichsweise unterbezahlt. Das kann man so sehen. Nur: Steinbrück ist zurzeit der Letzte, der dieses Thema aufbringen sollte. Schließlich dürfte so bei vielen Bürgern der Eindruck hängen bleiben, der SPD-Mann könne den Hals nicht vollbekommen. Dies ist eine weitere schwere Bürde für den Spitzenkandidaten, denn die unbedachte Aussage wird stets mitschwingen, wenn er künftig über soziale Gerechtigkeit oder die Probleme kleiner Leute spricht. Wie glaubwürdig ist da einer, der selbst an 18 000 Euro im Monat noch herummäkelt?
Außerdem: In die Politik geht man nicht, um reich zu werden, sondern um etwas zu bewegen und zu gestalten. Natürlich muss die Bezahlung stimmen, schon allein, um eine gewisse Unabhängigkeit sicherzustellen. Aber dafür reichen die bisherigen Summen völlig aus. Dass Sparkassendirektoren mehr verdienen, sollte allenfalls dazu führen, deren Einkommen kritisch zu überprüfen. Angela Merkel kann sich indessen zurücklehnen. Dass Steinbrück ihr gefährlich werden könnte, mag man zurzeit kaum glauben. Im Gegenteil: Er ist aktuell ihr bester Mann.
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