Neue OZ: Kommentar zu Doping
Osnabrück (ots)
Erdbeben?
Will Armstrong seine Haut retten oder führt er die Öffentlichkeit weiter an der Nase herum? Die Doping-Beichte ist eine gut inszenierte TV-Kampagne. Nur wenige Brosamen werden in die Öffentlichkeit gestreut, der Spannungsbogen bleibt erhalten. Vielleicht geht der Texaner ja sogar als Sieger aus der Geschichte hervor.
Nicht als moralischer. Er hat jede Glaubwürdigkeit verspielt. Aber was ist, wenn Armstrong Ross und Reiter bei den Funktionären nennt? Was ist, wenn er aussagt, er sei zum Doping gezwungen worden? Bisher ist der 41-Jährige nur ein Betrüger, der der Heuchelei in seiner Sportart die Krone aufgesetzt hat. Als Märtyrer taugt der gestürzte Tour-de-France-Sieger wahrlich nicht.
Es wird Zeit, dass reiner Tisch gemacht wird. Selbst um den Preis, dass der Profiradsport in seiner Gesamtheit kollabiert. Armstrongs Aussagen können ein Erdbeben auslösen. Dem erbärmlichen Konstrukt aus Verrat und Lügen droht ein Zerfall. Aber das ist besser, als weiter sportliche Raubritter zu decken, die die Öffentlichkeit skrupellos in die Irre führen.
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