Neue OZ: Kommentar zu Fracking
Osnabrück (ots)
Sachlich bleiben
Der Begriff Fracking hat sich in Deutschland zu einem Reizwort entwickelt. Entsprechend negativ waren gestern manche Reaktionen auf den Entwurf des Wirtschafts- und des Umweltministers. Angesichts der geplanten strengen Regelungen zu behaupten, Umweltminister Peter Altmaier vernachlässige den Schutz der Menschen, grenzt an Diffamierung.
Konventionelles Fracking ist ein Verfahren, das auch hierzulande bereits seit Jahrzehnten gebräuchlich ist. Doch in der öffentlichen Diskussion wird die umstrittene Methode der Erdgasförderung oft dargestellt, als handele es sich um Teufelszeug. Die USA dagegen nutzen das Verfahren seit mehr als 30 Jahren. Es hat dort die Energiepreise enorm verbilligt, für die amerikanische Wirtschaft ein entscheidender Wettbewerbsvorteil.
Zweifellos aber sind die Gefahren nicht zu verharmlosen, die mit dem Aufbrechen tiefer Gesteinsschichten verbunden sind. Dicht besiedelte Regionen oder Wasserschutzgebiete eignen sich dafür nicht. Und nur, wenn Menschen diese Öl- und Gasförderungsmethode derart sicher beherrschen, dass fast keinerlei Risiken und Nebenwirkungen zu befürchten sind, sollte sie auch angewandt werden. Ein kategorisches Nein zum Fracking geht aber ebenso an der Wirklichkeit vorbei wie übertriebene Horror-Szenarien. Statt Panikmache sind Informationen und sachliche Diskussionen gefragt.
Christof Haverkamp
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