All Stories
Follow
Subscribe to Neue Osnabrücker Zeitung

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Syrien/Türkei

Osnabrück (ots)

Sich selbst überlassen

Die Anschläge in der türkischen Stadt Reyhanli an der syrischen Grenze führen einmal mehr vor Augen, wie chaotisch die Lage in der Region inzwischen ist. Zwar sagt die türkische Regierung den festgenommenen mutmaßlichen Attentätern Kontakte zum Regime von Baschar al-Assad nach. Doch selbst wenn sie solche Verbindungen nachweist, belegten diese noch nicht, dass der Diktator hinter den Bluttaten steckt.

Für den türkischen Premier Recep Tayyip Erdogan ist es die einfachste Reaktion, die Explosionen seinem Feind Assad anzulasten, gegen den er gerade in letzter Zeit lauter denn je polterte. Es käme ihm sehr ungelegen, die Täter etwa in den Reihen der kurdischen PKK zu suchen, mit der er einen lang ersehnten Waffenstillstand geschlossen hat.

Außerdem stellt sich die Frage, was Assad sich davon versprechen könnte, die Lage an der türkisch-syrischen Grenze zu verschärfen. Angesichts des nicht enden wollenden Gemetzels im Bürgerkriegsland kann es ihm kaum darum gehen, eine weitere Front aufzumachen.

Auch wenn noch nicht von einem Flächenbrand gesprochen werden kann: Die Konfliktparteien in Syrien sind längst zum Spielball äußerer Kräfte geworden. Der Iran, Israel, die Golfstaaten, Al-Kaida, die Türkei, auch Großmächte - es alarmiert, wie sie alle versuchen, das Machtvakuum zu nutzen, das der Zerfall des syrischen Staates hinterlässt. Ein Zerfall, dadurch ermöglicht, dass Syrien sich selbst überlassen ist.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original content of: Neue Osnabrücker Zeitung, transmitted by news aktuell

More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
More stories: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 12.05.2013 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Documenta

    Osnabrück (ots) - Kraftwerk Vergangenheit Aus Alt mach Neu: Für die Documenta und ihr Archiv gilt dieser Slogan im produktiven Sinn. Jeder neue Documenta-Leiter sichtet die Geschichte der Documenta, um seine neue Version zu erarbeiten. Rückgriffe auf frühere Ausgaben der Weltkunstschau führen zu weiteren neuen Ausstellungen. Die Schau "Wiedervorlage d 5" zur legendären Documenta 5 von Harald Szeemann war dafür ein Musterbeispiel. Das Archiv ist keine Ablage, sondern ...

  • 10.05.2013 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu SPD / Wiesehügel

    Osnabrück (ots) - Ruf zum Klassenkampf Ausgerechnet Klaus Wiesehügel: Wer noch Zweifel hatte, wie ernst es die Sozialdemokraten und ihr Kanzlerkandidat Peer Steinbrück mit ihrem Linksrutsch meinen, dem hat die Partei jetzt eine klare Antwort gegeben. Nicht nur das Steuerprogramm weist vor der Bundestagswahl weit weg von der Mitte, sondern auch die Personalauswahl. Mit Wiesehügel als Schattenminister für Arbeit holt ...

  • 10.05.2013 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Afghanistan / Deutschland / Merkel

    Osnabrück (ots) - Soldaten verdienen Respekt Kanzlerin Angela Merkel lässt das Schicksal der Bundeswehr-Soldaten in Afghanistan nicht kalt. Bei ihrem Truppenbesuch fand sie die richtigen Worte, um den Einsatzkräften Respekt, Anerkennung und Trost auszusprechen. Das klingt wie eine Selbstverständlichkeit, ist es aber nicht. Denn viele Bundeswehr-Soldaten und deren Familienangehörige beklagen nicht grundlos ein ...