Neue OZ: Kommentar zu Axel Springer Verlag
Osnabrück (ots)
Döpfner digitalisiert
Mit dem Verkauf ihrer zwei Regionalzeitungen und sieben Zeitschriftentitel setzt die Axel Springer AG ihren konsequenten Digitalisierungskurs mit einem Paukenschlag in der deutschen Medienlandschaft fort.
Vorstandschef Mathias Döpfner beschleunigt damit den strategischen Umbau des ehemaligen Zeitungsverlages zum führenden digitalen Medienunternehmen Deutschlands mit den nationalen Marken "Bild" und "Welt". Sie wachsen ohnehin schon stark über ihre digitalen Kanäle.
Zudem bedeuten die 920 Millionen Euro Verkaufserlös für "Hamburger Abendblatt", "Berliner Morgenpost", "Hörzu" und weitere Zeitschriften zusätzliches Investitionspotenzial zum Beispiel in die Internetanzeigengruppe "Scout24". Springer und die Funke Mediengruppe gewinnen aber auch durch die Gründung zweier Gemeinschaftsunternehmen für die Werbevermarktung und den Vertrieb aller Medienmarken der Häuser.
Während die Berliner Axel Springer AG nun mit bisher nicht gekannter Dynamik den Wandel vom Papier zum Internet vorantreibt, glaubt die Funke Mediengruppe weiterhin an die Regionalzeitungen. Und das nicht ohne Grund: Sie kann Synergien mit ihren bestehenden Titeln schaffen, die für Springer nicht zu heben waren, weil das Kartellrecht wegen der "Bild"-Dominanz keine weiteren regionalen Zukäufe möglich machte.
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