Neue OZ: Kommentar zu Rockidole
Osnabrück (ots)
Die alten Lieder
Wer nicht sterben will, muss älter werden. Diese einleuchtende Weisheit gilt nicht nur für Friseure, Bäcker und Forscher - sondern auch für Rockstars. Doch bei kaum einer anderen Berufsgruppe wundern sich viele Menschen so sehr darüber, dass sie mit zunehmendem Alter ihr Verhalten ändert. Dabei wäre es doch viel sonderbarer, wenn ein Joe Cocker noch immer im T-Shirt über die Bühne torkelte oder Ozzy Osbourne Fledermäusen den Kopf abbisse.
Dennoch sind sie eine ganz besondere Sorte Mensch: Sie lassen nicht mit 65 das Mikro aus der Hand fallen, sondern faszinieren auch nach Jahrzehnten noch ihre mitgealterten Fans und können von ihrer Musik nicht lassen.
Radiohörer kennen diese Nummer: "Alte Lieder" von den Toten Hosen ist einer der meistgespielten Songs des Jahres. "Und immer wieder/ sind es dieselben Lieder/ die sich anfühlen/ als würde die Zeit stillstehen", brüllt Campino zur sägenden Gitarre in sein Mikrofon. Und liefert damit die Erklärung für die andauernde Ausstrahlung alternder Rockidole: Sie geben uns für eine Weile das Gefühl, die Zeit würde stillstehen. Wer kann das schon?
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