Neue OZ: Kommentar zu Backhandwerk
Osnabrück (ots)
Es gibt Perspektiven
Das Backhandwerk hat arg zu kämpfen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Manche haben sich mit einem zu gewagten Expansionskurs übernommen. Anderen sind steigende Kosten für Rohstoffe und Energie oder die Konkurrenz durch Discounter über den Kopf gewachsen. Weitere Insolvenzen sind absehbar, und einigen Betrieben wird am Ende die Sanierung nicht gelingen können. Wenn die Mehrheit der Verbraucher lieber beim Discounter zum eintönigen Billigpreis-Angebot greift, ist diese Entwicklung nicht aufzuhalten. Wünschenswert ist das nicht. Die Vielfalt der deutschen Backkultur mit 300 Brotsorten muss erhalten bleiben.
Hier kommen die Bäcker selbst ins Spiel. Wer sich nicht durch Qualität und Vielfalt von der Billigware abheben kann oder will, wird den Kampf gegen die übermächtige Konkurrenz der Discounter verlieren. Für pappige Brötchen wird beim Handwerksbetrieb wohl kaum jemand 35 Cent hinlegen, wenn die gleiche Ware im Discounter nebenan für weniger als die Hälfte zu haben ist. Dass es besser geht, zeigen viele erfreuliche Beispiele. Zunehmend schwören Bäckereien den vorgefertigten Teigmischungen ab und überzeugen mit eigenen Spezialitäten. Viele verlangen dafür nicht einmal höhere Preise. Das ist eine echte Perspektive für die Branche.
Alexander Klay
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