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NOZ: Interview mit Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie-und Handelskammertages (DIHK)

Osnabrück (ots)

Wirtschaftsverband: Integration eines Flüchtlings dauert fünf bis zehn Jahre

DIHK warnt vor "falschen Erwartungen" - Hauptgeschäftsführer Wansleben rechnet weiter mit Knappheit bei Fachkräften

Osnabrück. Der Deutsche Industrie-und Handelskammertag (DIHK) geht davon aus, dass es fünf bis zehn Jahre dauert, bis ein Neuankömmling in Deutschland integriert ist. "Wir müssen alles tun, jeder auf seinem Gebiet. Das ist eine Riesen-Aufgabe, die lange Jahre dauert", sagte Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag).

"Flüchtling ist nicht gleich Fachkraft. Das ist eine falsche Erwartungshaltung, vor der wir uns hüten sollten", erklärte er weiter. Abgesehen von fehlenden Deutschkenntnissen seien viele kaum oder gar nicht qualifiziert. Viele junge Flüchtlinge seien allerdings sehr motiviert, unterstrich Wansleben. Es sei davon auszugehen, dass sich die meisten zügig integrieren wollten. "Aber natürlich müssen wir damit rechnen, dass die Jugendarbeitslosigkeit steigt - auch angesichts der Belastungen und der traumatischen Erlebnisse, die hinter vielen jungen Menschen liegen", betonte der DIHK-Hauptgeschäftsführer.

Klar sei, dass trotz des Zustroms von Flüchtlingen auf absehbare Zeit weiter Knappheit bei Fachkräften in vielen Branchen herrsche. Von einem neuen Einwanderungsgesetz, wie es die SPD fordert, hält der Wirtschaftsverband nichts. Die bisherigen Gesetze seien " so schlecht nicht". Wansleben forderte dazu auf, die Konzentration angesichts der aktuellen Herausforderungen nicht zu viel Zeit an politische Debatten zu verschwenden, die am Ende nichts brächten.

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