Präsident des Lehrerverbands verteidigt Bevorzugung von Lehrern bei Impfungen
Osnabrück (ots)
Präsident des Lehrerverbands verteidigt Bevorzugung von Lehrern bei Impfungen
Heinz-Peter Meidinger: "Hatte Hemmungen, das zu fordern, solange wir in Konkurrenz zu über 70-Jährigen waren"
Osnabrück. Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, verteidigt die Bevorzugung von Lehrern bei den Impfungen gegen Corona. Im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Meidinger: "Ja, es ist immer eine ethische Abwägung. Ich muss sagen, ich hatte Hemmungen zu fordern, dass Lehrkräfte bevorzugt geimpft werden, solange wir in Konkurrenz zu den über 70-Jährigen waren." Jetzt gebe es mit Astra-Zeneca jedoch einen Impfstoff, der nicht an Ältere verimpft werden dürfe. "Dadurch ergibt sich ein neuer Spielraum. Es ist nun stärker der politische Wille da, auch Schulen zu sicheren Orten zu machen." Meidinger kritisierte jedoch, er verstehe nicht, warum Lehrer von Abschlussklassen bei der Priorisierung ausgenommen würden, "obwohl ältere Jugendliche ja sogar infektiöser sind als Kinder und dort teilweise bereits wieder vollständiger Präsenzunterricht stattfindet".
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Deutscher Lehrerverband: Bis zu einem Fünftel der Schüler müsste Jahr wiederholen
Präsident Meidinger plädiert für verstärkten Unterricht in Kernfächern
Osnabrück. Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes fürchtet, dass bis zu einem Fünftel der Schüler durch die Pandemie so große Defizite hat, dass die Betroffenen ein Schuljahr wiederholen müssen. Im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Meidinger: "Wichtig wäre, das freiwillige Zusatzjahr intelligent zu nutzen." Das könne zum Beispiel verstärkten Unterricht in den Kernfächern bedeuten. "Primär geht es dabei ja darum, dass sowohl die Lücken aus dem letzten Schuljahr als auch die Lücken, die derzeit entstehen, geschlossen werden." Möglich sei auch, dass man dazu Kinder aus mehreren Klassen in einer eigenen Lerngruppe zusammenziehe.
Meidinger fügte mit Blick auf mögliche Entscheidungen der Kultusministerkonferenz hinzu: "Wenn am Ende nur ein unverbindlicher Katalog von Instrumenten übrig bleibt, besteht die Gefahr, dass kaum etwas davon umgesetzt wird. Wenn man sich dagegen auf einen verbindlichen Kern einigt, hätte das einen deutlich größeren Effekt."
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