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Westfalenpost: Visite in Peking

Hagen (ots)

Auch Merkel spricht Menschenrechte an
Von Eberhard Einhoff
Vielleicht ist es die Frau, die für ein wenig Verunsicherung bei 
Chinas Machthabern sorgt. Angela Merkel ist eben anders als die 
Männer, die in der Position von Staats- oder Regierungschefs nach 
Peking reisen. Auch wenn es fast allen um die selben Anliegen geht.
 Das seit Jahren anhaltende Wachstum in dem riesigen Reich lockt 
alle, die Geschäfte machen wollen. In jüngerer Zeit ist sogar das 
jahrelang versteckt oder offen belächelte Thema Umwelt- und 
Klimaschutz dazugekommen; auch hier tun sich ertragreiche 
Geschäftsfelder auf. Dass bei alledem das Wissen um unfreie und 
teilweise übelst drangsalierte Menschen zum Reisegepäck gehört, zählt
zu den unangenehmen Begleiterscheinungen der Visiten.
 Die Missachtung der Menschenrechte in China anzuprangern und 
Besserung zu fordern, ist Teil des Rituals, mal mehr mal weniger 
ernst gemeint. Pekings Machtzentrale nimmt es lächelnd hin. Merkel 
behandelt das Thema drängender. Ob sie mehr Wirkung erzielt, bleibt 
aber fraglich.

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