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Westfalenpost: Die SPD hat Fieber

Hagen (ots)

Der Streit um den roten Richtungsfaden
Von Bodo Zapp
Regel Nummer 1: Wer krank ist, hat Schonung verdient. Regel Nummer 2:
Wer glaubt, dass sich die Politik daran hält, glaubt auch an 
Wahlversprechen.
 Mit Rot oder strikt gegen Rot: Aus der Wahl-Sachfrage ist bei der 
SPD eine Führungsfrage geworden. Zunächst schamhaft, zunehmend jedoch
ohne Deckung kommen Kritiker aus dem Schweigeversteck, denen die 
Richtung nicht passt. Offene Rebellion gegen Beck? So weit ist es 
nicht, die wird es in aller Öffentlichkeit nicht geben. Aber warm 
anziehen muss sich der Parteichef, wenn er wieder in den politischen 
Ring steigt.
 Die Schuld muss er vor allem bei sich selbst suchen. Wer sich dem 
Rot-Druck von Ypsilanti & Sinnesverwandten aus den Ländern beugt, 
ohne den inneren Führungskern der Partei mitzunehmen, der sollte kein
zu großes Vertrauen in seine - unklaren - Machtworte setzen. Zumal, 
wenn es um nicht weniger als den politischenKurs und um die Frage 
geht, wie man es mit den linken Alles-Versprechern rund um Gysi und 
Lafontaine hält.
 Wieder ein neuer Chef bei der SPD? Das klingt abenteuerlich, doch 
nichts ist unmöglich. Kanzlerkandidat Steinmeier? Der Außenminister 
und Ex-Beamte vermied es bisher, Kanten zu zeigen, was ihm 
umfragemäßig zugute kommt. Wowereit läuft sich warm - will man den? 
Und sonst? Die Hinterhand ist schwach besetzt. Auf der Hand liegt ein
grundsätzlicher Umbruch bei der SPD: Die Generation der Struck und 
Müntefering geht, Neue scharren mit allen Füßen, auch den linken.
 Alle Machtoptionen offen halten, darum geht es Ypsilanti, Nahles, 
Kraft. Quo Vadis SPD? Eher wird es wohl noch schwerer für die 
Steinbrücks als einsam um Beck.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

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