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Westfalenpost: Vertrauenskrise Banken-Fehler erschüttern Weltwirtschaft

Hagen (ots)

Von Sven Nölting
Mit der Beinahe-Pleite einer der größten US-Investmentbanken und 
der wirkungslosen Zinssenkung der US-Notenbank hat die seit Monaten 
gärende Krise an den internationalen Finanzmärk- ten einen neuen, 
beängstigenden Höhepunkt erreicht. Erneut machten sich an den Börsen 
Anflüge von Panik breit, rauschten weltweit die Aktienkurse in die 
Tiefe.
 Was im vorigen Sommer mit der geplatzten Spekulationsblase am 
US-Immobilienmarkt seinen Anfang nahm, droht zunehmend außer 
Kontrolle zu geraten. Maßgeblich dafür ist nicht, dass sich auch ein 
solcher Finanzriese wie Bear Stearns mit Ramsch-Hypotheken um Kopf 
und Kragen spekuliert hat. Die entscheidende Gefahr liegt in der 
tiefgrei-fenden Vertrauenskrise, die die Finanzbranche in ihren 
Grundfesten erschüttert. Keine Bank traut der anderen mehr über den 
Weg: Jede steht unter Generalverdacht, ungeborgene Leichen im 
Bilanz-Keller zu verstecken. Durch maßlose Profitgier und 
systematische Vertuschungsmanöver haben sich die Geldhäuser ihre 
verzwickte Lage selbst zuzuschreiben. Problem ist nur, dass die 
Folgen der Krise im Kreislauf der globalisierten Welt längst auch 
andere Märkte erfasst haben. So verteuert die Dollarschwäche deutsche
Exporte und treibt die Spekulanten an den Ölmarkt und dort die Preise
nach oben.
 Wirtschaft beruht auf Vertrauen. Daher ist es alarmierend, dass ein 
Zinsschritt der US-Notenbank, der die Märkte beruhigen sollte, genau 
das Gegenteil bewirkt. Noch weiß niemand, wie tief die 
Konjunktur-Bremsspuren ausfallen. Nur eines ist gewiss: Die Suppe, 
die uns die Banker eingebrockt haben, werden wir alle auslöffeln 
müssen.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

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